Blühende Borde für Münchenstein

Auf dem Gelände der römisch-katholischen Kirche Münchenstein fand am Samstag 11. Mai ein Böschungskurs für NaturschüzterInnen statt, durchgeführt von Urs Chrétien, Pro Natura BL und Stefan Birrer, Hintermann & Weber AG, ökologische Beratung, Planung und Forschung. Die nach Osten gerichtete Böschung bei der katholischen Kirche ist im Böschungsinventar BL gelistet und wird seit 2014, unter fachkundiger Anleitung, von Stefan Birrer und von Silvan Röthlisberger, dem Hauswart der Pfarrei gepflegt. Ziel ist die Böschung als Magerwiese zu erhalten und Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten zu bieten. Der Artenreichtum wird unterstützt und Lebensräume werden vernetzt, um einen ökologischen Ausgleich für die Natur zu schaffen. In der Nähe befindet sich eine weitere Böschung an der Eichenstrasse, wo auch seltene Vogelarten in den Hecken geschützte Nistplätze finden. An einem neuen Standort an der Heiligholzstrasse wurde eine Böschung vom Gebüsch befreit und nun so gepflegt, damit eine weiteres Magerbord entstehen kann. Im theoretischen Teil des Kurses erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über den Unterhalt und die Pflege von Böschungen. Beim Besichtigen draussen am Kirchenbord blühten bereits einige Blumen, die den mageren Standort schätzen, wie Wiesensalbei, Witwenblume, kleiner Wiesenknopf oder die Zypressen-Wolfsmilch. Von später blühenden Arten wie Bibernelle oder Wiesenflockenblume war erst das Laub zu sehen. Ein besonders gutes Zeichen für den Standort ist die rare Hügelerdbeere, die zwar blüht, aber kaum rote Erdbeeren bildet. Um die Pflanzenvielfalt zu erhöhen, wird die Böschung zweimal im Jahr gemäht, dabei werden Inseln belassen, die Insekten, Eidechsen oder Heideschnecken als Rückzugsorte dienen. Ein Besuch ist lohnenswert und erfreut die Betrachterinnen und Betrachter. Mehr Informationen finden Interessierte unter www.pronatura-bl.ch/de/bluehende-borde

Silvan Röthlisberger, Hauswart