
Zu Beginn meiner Anstellung zeigte mir unter anderem die Broschüre «Brennpunkt Diakonie» auf, wie ich als Christin meine Aufgabe in der Sozialberatung der katholischen Kirche umsetzen soll. Bischof Felix verweist im Vorwort auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das die Nächstenliebe und den Dienst am Nächsten thematisiert, also die Diakonie. Im Gleichnis sind Grundhaltungen umschrieben wie das Sehen der Not, das Empfinden von Mitgefühl, die Wahrnehmung des Gegenübers auf gleicher Augenhöhe und das sich der Situation stellen. Aufgaben wie Nothilfe und finanzielle Unterstützung werden umgesetzt.
Die professionelle Soziale Arbeit hilft sozial Benachteiligten und Menschen in belastenden Lebenssituationen durch Beratung und Begleitung. Sie unterstützt sie wo möglich in der Stärkung der Selbsthilfe und Autonomie. Die Diakonie als Gemeindeaufbau fördert die gesellschaftliche Integration und Teilhabe von Menschen am Rande der Gesellschaft durch Projekte, Angebote, Animation und Vernetzungen. Diakonie wird durch pastoral Tätige und zahlreiche Freiwillige umgesetzt. Diakonie bewahrt die Würde des Menschen, tritt als Anwältin und Partnerin für Benachteiligte ein, gibt Menschen einen Ort in der kirchlichen Gemeinschaft und gestaltet den Lebensraum aktiv mit. Sie begleitet Menschen von der Geburt bis zum Tod. Letztendlich ist Diakonie eine heilige Handlung als Dienst am Mitmenschen im Hier und Jetzt, ohne die Erwartung einer Gegenleistung, unabhängig von Religionszugehörigkeit, Nationalität, sexueller Ausrichtung, Alter und gesellschaftlicher Stellung. In diesem Sinne wünsche ich der Seelsorgeeinheit und ihren Menschen alles Gute und hoffe, dass die vakante Stelle in der Sozialberatung bald wiederbesetzt werden kann.
Eveline Beroud, Sozialarbeiterin BSc HSLU