An den Querbalken der beeindruckenden Holzdecke in der Kirche von Münchenstein sind lateinische Inschriften angebracht. Manche Besucherinnen und Besucher haben sich gefragt, was sie wohl bedeuten. Es handelt sich hauptsächlich um einzelne Verse aus verschiedenen Psalmen, aber auch um Zitate aus den Evangelien, aus der Stundenliturgie und aus eucharistischen Hymnen. Insgesamt sind es 15 Inschriften. Sie beziehen sich hauptsächlich auf den in der Eucharistiefeier und im eucharistischen Brot bleibend gegenwärtigen Christus. Dass damals beim Bau der Kirche der Fokus ganz auf die Eucharistie gelegt wurde, ist verständlich. Heute – nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil – dürfen wir ergänzen, dass Christus auch im verkündeten Wort und in der betenden Gemeinde gegenwärtig ist und neben der Eucharistiefeier und der eucharistischen Anbetung auch andere Formen von Gottesdienst und Frömmigkeit ihren Platz haben.
Wenn die Gläubigen die Kirche betreten und sich auf den Altar zubewegen, werden sie von den Inschriften zur Hinwendung auf Christus aufgerufen:“ Venite adoremus – Herz Jesu, verwundet aus Liebe zu uns, kommt, lasset uns anbeten!“ und weiter: „Ihr alle, erkennt Jesus, verlangt nach seiner Liebe, sucht inbrünstig nach ihm, zum Suchen feuert euch an!“
Wer vom Altarraum in Richtung Kirchenportal schreitet, wird daran erinnert, dass Jesus Christus den Gläubigen zur Nahrung geworden ist: „O heiliges Gastmahl, in dem Christus empfangen wird - Der Herr ist gnädig und barmherzig. Er gibt denen Speise, die ihn fürchten.“ Wenn die Gläubigen aus der Kirche wieder ins alltägliche Leben hineingehen, sollen sie sich Jesu Wort merken: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“
Neben den Inschriften finden sich Symbole. Sie verweisen auf den Heiligen Geist (Taube), vor allem aber auf Christus und seine Bedeutung für die Menschen: Kreuz, Christusmonogramm, Alpha und Omega, Christkönig, Brunnen, Sonne, Herz Jesu.
Josef-Anton Willa